Platzwart Juan Garcia-Penapflegt auch im Lockdown täglich die Sportanlage des Garbsener SC am Mittellandkanal (Foto: Hannoversche Allgemeine Zeitung)

Sportplätze in Garbsen sind verwaist – die Vereinsvorsitzenden hoffen auf schnelles Ende der Pandemie

Garbsen. Sportvereine stehen für Gemeinschaft und Geselligkeit – doch das ist in der Pandemie fast nicht mehr möglich und lässt die Sportplätze verwaisen. Normalerweise herrscht auf der Anlage des Garbsener Sport Clubs (GSC) beinahe das gesamte Jahr viele Stunden am Tag reger Betrieb. Aktuell trifft man hier nur den Platzwart Juan Garcia-Pena. „Ohne die Leute ist es hier trostlos“, sagt er.

Garcia-Pena ist derzeit ziemlich der Einzige im Verein, der noch seiner gewohnten Tätigkeit nachgehen kann. Denn auch im Winter-Lockdown muss die Sportanlage gepflegt werden. Gerade ist der gebürtige Spanier dabei, die Beete am Vereinsheim von Laub und Unkraut zu befreien. Lieber würde er jedoch den Sportplatz abkreiden oder das Flutlicht anwerfen.

Seit 37 Jahren ist der ehemalige Continental-Angestellte Garcia-Pena Mitglied im Garbsener SC und fühlt sich dort wie in einer großen Familie. „Wir haben hier am Platz so viel gemeinsam gearbeitet, gegrillt und gelacht“, sagt er und lobt die Zusammenarbeit mit dem engagierten Vorstand. „Wir haben den Kunstrasenplatz realisiert und zuletzt ein energiesparendes Flutlicht und Solarelemente auf dem Vereinsheim installiert.“ Nun hoffe er, dass in wenigen Monaten nicht mehr nur die neue Videoüberwachung gegen Vandalismus ihren Dienst tue, sondern auch das Vereinsleben zurückkehre.

Hoffnung auf baldige Normalität

Der Vorstand des GSC lebt trotz der langen Sportpause Optimismus vor. Zumal die Stimmung in einigen Bereichen besser sei, als gedacht, so Vereinschef Jörg Gossler. „Wir konnten zwischenzeitlich in Individualsportarten wie Leichtathletik den Mitgliedern des Leistungsbereichs ein Training unter gewissen Auflagen anbieten.“ Zudem seien im Sommer auch die Vereinsmitglieder aus den Mannschaftssportarten froh über Trainingsmöglichkeiten an der frischen Luft gewesen. „Die älteren Breitensportler können mit der Unterbrechung momentan noch ganz gut leben“, so Gossler.

Obwohl es Onlineangebote gibt, fehlte auch den Kindern und Jugendlichen der Kontakt zu den Gleichaltrigen. „Gerade deshalb freuen wir uns schon darauf, hoffentlich bald wieder möglichst vielen Trainingsgruppen Sport auf der Außenanlage ermöglichen zu können“, sagt Gossler.

Text: Torben Ritzinger / Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 20.01.2021