Eine Woche nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Erwachsenen, folgte der zweite Streich. Gold für Yasmin Amaadacho, Gold für den Garbsener SC.

Eine Rückblende – Am Freitag mussten in Mönchengladbach zunächst die Vorläufe überstanden werden. Eine Formsache mag man meinen, doch über die Hürden kann viel passieren. Im Lauf vor Yasmin musste die Berlinerin Lena Leege, Medaillenkandidatin und im Vorfeld vielleicht größte Konkurrentin von Yasmin, eine bittere Erfahrung mit dieser Tatsache machen. Nach etwas mehr als der Hälfte ihres Rennens, kam sie aus dem Rhythmus, wich geistesgegenwärtig aus, verpasste die Siebente Hürde und war ausgeschieden. Die Anspannung vor Vorläufen ist aufgrund dieser Ungewissheit bei Hürden besonders groß. Yasmin legte voll konzentriert und gewohnt schnell los, ließ keinen Fehler zu und wunderte sich nach der letzten Hürde fast selbst, während sie sich umsah, dass sie mit so viel Vorsprung ihren Vorlauf gewonnen hatte.

Am Samstag im Finale war klar. Yasmin konnte nur sich selbst schlagen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, da es hier noch mehr um Nervenstärke geht, wenn man aus körperlicher Sicht vermeintlich die Nase vorne hat. In einem Rennen, wo sie von vorne bis hinten nichts anbrennen lies bewies Yasmin, dass sie diese mentale Stärke besitzt. Sie ist souverän mit deutlichem Vorsprung nach 58,26 Sekunden über die Ziellinie gelaufen. Die Arme weit in die Luft gestreckt. Überglücklich über ihre erste Deutsche Meisterschaft.

Es folgte das, was die Athletin selbst als einen ihrer größten Träume beschreibt. Gratulation von der Familie, die zahlreich nach Mönchengladbach gereist ist um Live mit dabei zu sein, Gratulation vom Trainer, Interview mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband, Siegerehrung, Goldmedaille. Yasmin hat damit zwei Rekorde aufgestellt. Nach ihrem Bronze-Titel bei den Erwachsenen in der Vorwoche, welcher die erste Medaille des Vereins bei Deutschen Aktiven-Meisterschaften bedeutete, gewann sie bei der U23-DM die erste Goldmedaille überhaupt für den Verein. Dieser gehörte vor Allem in seinen Anfängen in den 70ern und 80ern Teil zur Elite der deutschen Leichtathletik. Eine Goldmedaille gab es aber nie, bis Yasmin Amaadacho 2024 über die Ziellinie lief.

Gratulation von allen Teilen des Vereins, der Trainer und aller Sportler.

Foto © : Oliver Seitz